Ladungssicherung
Ladung allgemein
Fahrzeuge und Anhänger dürfen nicht überladen werden. Die Ladung ist so anzubringen, dass sie niemanden gefährdet oder belästigt und nicht herunterfallen kann. Überhängende Ladungen sind bei Tag und Nacht auffällig zu kennzeichnen. Wird die Signalisation verdeckt, sind entsprechende Ersatzvorrichtungen anzubringen. Auf hohen Ladungen, z.B. Strohfuder, darf niemand mitfahren. Überragt die Ladung das Fahrzeug oder den Anhänger nach hinten um mehr als 1 m, ist zusätzlich ein Signalkörper anzuhängen.
Gemessen ab Mitte Hinterachse des Anhängers darf dieser Überhang 5 Meter nicht überschreiten. Die Ladung muss gleichmässig auf der Ladebrücke verteilt werden. Die Deichsellast darf 40% (max. 3 t) des Betriebsgewichtes des Anhängers nicht übersteigen. Die Vorderachsbelastung des Traktors muss, auch wenn schwere Anhänger mitgeführt werden, mindestens 20% betragen.
Ladung sichern
Das Gewicht einer Ladung – wie schwer sie auch sei – reicht nicht aus, um sie an Ort und Stelle zu halten. Tatsächlich gilt:
Je schwerer die Ladung, umso grösser die Energie, die entsteht, wenn sie sich in Bewegung setzt. Bei jeder Fahrt vibriert das Fahrzeug aufgrund von Unebenheiten in der Strasse. Die Ladung schwingt auf und ab. Bei einer Änderung der Fahrtrichtung wie in Kurven oder bei Einmündungen darf sich die Ladung nicht verschieben. Die Ladungssicherung richtet sich nach dem «normalen Fahrbetrieb». Dazu gehören auch Vollbremsungen, abrupte Ausweichmanöver und schlechte Wegstrecken sowie eine Kombination dieser Zustände. Die Ladung kann entweder formschlüssig (z.B. Sicherung durch Bordwände, Rungen) oder kraftschlüssig (z.B. Sicherung des Ladegutes mit Zurrgurten) gesichert werden.
Aufbau und Hilfsmittel
Aufbau und Ausrüstung müssen die durch die Ladung entstehenden Belastungen aufnehmen können. Besonders zu beachten:
- ans Ladegewicht angepasste Zurrgurte
- ausreichende Dimensionierung der Stirn- und Bordwände
- stabile Zurrpunkte in genügender Anzahl
- Sicherung der Bordwände gegen unbeabsichtigtes Öffnen
Mit Paletten, Kanthölzern und Keilen kann die formschlüssige Ladungssicherung unterstützt werden. Beim Transport von Losegut sind Netze oder Blachen hilfreich. Antirutschmatten erhöhen den Reibwert und sollten vermehrt eingesetzt werden.
Die Ladebrücke muss so stark sein, dass sie das ganze Ladegewicht ohne Schaden tragen kann. Nach vorne muss 80% des Ladegewichtes durch Zurrgurte oder formschlüssig, z.B. mit Bordwänden gesichert sein, zur Seite und gegen hinten je zu 50%. Die Ladung muss zudem so gesichert sein, dass sie fest auf der Ladebrücke bleibt.
Befestigungsvorrichtungen
Aufbauten von Fahrzeugen zum Sachentransport mit einem Gesamtgewicht über 3,50 t, die zum Transport fester Güter vorgesehen sind, müssen mit Befestigungsvorrichtungen zur Ladungssicherung ausgerüstet sein, die dem Stand der Technik entsprechen, wie er insbesondere in der EN 12640 beschrieben ist.
agriTOP-Kurs zum Thema:
- Ladungssicherung - eintägiger Kurs mit folgenden Kursinhalten: rechtliche und physikalische Grundlagen, Arten der Ladungssicherung, Zurr- und Hilfsmittel beurteilen und einsetzen, praktische Anwendung am Objekt
- Gerne stellen wir Ihnen auch ein individuelles Angebot nach Ihren Bedürfnissen zusammen. Kontaktieren Sie uns!